Der christliche Nationalismus, den wir brauchen

_ Josh Hawley, Senator, US Republicans. Rede auf der „National Conservatism“ Konferenz. Washington D.C., 8. Juli 2024. Übersetzt von J.C. Kofner.

Ich möchte heute Abend mit Ihnen über die Zukunft reden – über die Zukunft der konservativen Bewegung und dieser Nation. Doch jede Zukunft ist in irgendeiner vergangenen Zeit verwurzelt – oder wie Seneca sagte: „Jeder neue Anfang kommt vom Ende eines anderen Anfangs.“

Lassen Sie mich also im Jahr des Herrn 410 beginnen: dem Jahr des Endes. Es war das Jahr, in dem die Stadt, die einst als ewig, unveränderlich und unbezwingbar galt – die Hauptstadt der antiken Welt, Rom – sich den einfallenden Westgoten ergab. Mit diesem Schlag ging das Zeitalter des Imperiums und die heidnische Welt der Antike zu Ende.

Doch in diesem Ende für Rom lag auch ein Anfang – unser Anfang, der Beginn des Westens.

Denn während Rom in Trümmern lag, nahm der christliche Bischof von Hippo – ein Mann namens Augustinus – in weiter Ferne über das Tyrrhenische Meer seinen Stift zur Hand, um ein neues Zeitalter zu beschreiben. Seine Vision sollte den Westen über Jahrtausende inspirieren und half, das Schicksal dieses Landes zu formen. Er nannte sein Werk „Die Stadt Gottes“.

Augustinus’ erstes Ziel war es, die Christen von der Schuld an Roms Untergang zu befreien. Einige sagten, die christliche Religion, mit ihren neuen Tugenden wie Demut und Dienst, mit ihrer Verherrlichung einfacher Dinge wie Ehe und Arbeit, mit ihrem Lob für „die geistig Armen“, das gemeine Volk, habe das Imperium weich gemacht und es seinen Feinden ausgeliefert.

Augustinus wusste jedoch, dass das Gegenteil der Fall war. Die christliche Religion war die einzige vitale Kraft, die Rom zur Zeit seines Zusammenbruchs noch blieb. Nun stellte sich Augustinus vor, wie diese Religion aus den Trümmern der antiken Welt eine neue schmieden würde – eine neue und bessere Zivilisation.

Und was wäre das Geheimnis dieser neuen Ordnung? Liebe.

Liebe war für Augustinus ein großes Wort. Es enthielt die gesamte politische Wissenschaft. Jeder Mensch, sagte er, ist durch das definiert, was er liebt. Jede Gesellschaft wird von ihren Lieben angetrieben. Eine Nation ist in der Tat nichts anderes als, um Augustinus zu zitieren, „eine Menge vernünftiger Kreaturen, die in Übereinstimmung über das, was sie lieben, miteinander verbunden sind.“

Das Problem Roms war, dass es die falschen Dinge liebte. Und als seine Leidenschaften korrumpiert wurden, verfiel die römische Republik.

Die Römer begannen damit, Ruhm zu lieben und Selbstaufopferung zu praktizieren. Sie endeten damit, Vergnügen zu lieben und jede Form der Selbstsucht zu praktizieren. So verfiel Rom von innen heraus.

Doch inmitten der römischen Trümmer sah Augustinus eine neue Zivilisation vor sich, die von besseren Leidenschaften getragen wurde. Nicht von den alten römischen Gelüsten nach Ruhm und Ehre, sondern von den stärkeren, festeren Lieben der Bibel: der Liebe zur Ehefrau und zu den Kindern; der Liebe zur Arbeit, zum Nächsten und zum Zuhause; der Liebe zu Gott.

Und obwohl Augustinus sagte, dass alle Nationen durch das, was sie lieben, geformt werden, beschrieb seine Philosophie eine völlig neue Idee der Nation, die der antiken Welt unbekannt war: eine neue Art von Nationalismus, wenn Sie so wollen – einen christlichen Nationalismus, der sich um christliche Ideale organisiert. Einen Nationalismus, der nicht durch Eroberung, sondern durch gemeinsamen Zweck angetrieben wird; der nicht durch Angst, sondern durch gemeinsame Liebe vereint wird; eine Nation, die nicht für die Reichen oder Starken gemacht ist, sondern für „die geistig Armen“, den einfachen Menschen.

Und sein Traum wurde unsere Wirklichkeit. Tausend Jahre nach Augustinus schrieben etwa 20.000 praktizierende Augustiner seine Prinzipien nieder, als sie an diese Ufer kamen, um hier eine Gemeinschaft zu gründen. Die Geschichte kennt sie als die Puritaner. Inspiriert von der Stadt Gottes gründeten sie die Stadt auf dem Hügel.

Wir sind eine Nation, die aus Augustinus‘ Vision geschmiedet wurde. Eine Nation, die durch die Würde des einfachen Menschen definiert ist, wie sie uns in der christlichen Religion gegeben wurde; eine Nation, die durch die häuslichen Leidenschaften, die im christlichen Glauben artikuliert sind, zusammengehalten wird – Liebe zu Gott, Liebe zur Familie, Liebe zum Nächsten, zum Zuhause und zum Vaterland.

Manche werden jetzt sagen, ich bezeichne Amerika als eine christliche Nation. Und das tue ich. Und manche werden sagen, ich befürworte den christlichen Nationalismus. Und das tue ich ebenfalls. Gibt es eine andere Art, die es wert wäre?

Der Nationalismus Roms führte zu Blutdurst und Eroberung; die alten heidnischen Stammesgemeinschaften führten zu ethnischem Hass. Die Reiche des Ostens zerquetschten das Individuum, und der Blut-und-Boden-Nationalismus Europas in den letzten zwei Jahrhunderten führte zu Grausamkeit und Völkermord.

Im Gegensatz dazu war Augustinus‘ christlicher Nationalismus der Stolz des Westens. Er war unser moralisches Zentrum und lieferte unsere wertvollsten Ideale. Denken Sie nur: Diese strengen Puritaner, Jünger Augustinus‘, gaben uns eine begrenzte Regierung, Gewissensfreiheit und Volkssouveränität.

Aufgrund unseres christlichen Erbes schützen wir die Freiheit aller, gemäß ihrem Gewissen zu beten. Aufgrund unserer christlichen Tradition heißen wir Menschen aller Rassen und ethnischen Hintergründe willkommen, einer Nation beizutreten, die durch gemeinsame Leidenschaften verbunden ist.

Die Wahrheit ist: Christlicher Nationalismus ist keine Bedrohung für die amerikanische Demokratie. Christlicher Nationalismus hat die amerikanische Demokratie begründet. Und es ist die beste Form von Demokratie, die der Mensch je hervorgebracht hat: die gerechteste, die freieste, die humanste und lobenswerteste.

Mein Anliegen an Sie heute Abend ist, dass wir die Prinzipien unserer christlichen politischen Tradition nun im Interesse unserer Zukunft wiederentdecken müssen. Das gilt, egal ob Sie Christ sind oder nicht, ob Sie einer anderen Religion angehören oder keiner. Die christliche politische Tradition ist unsere Tradition; sie ist die amerikanische Tradition; sie ist die größte Quelle von Energie und Ideen in unserer Politik – und war es immer. Sie hat Konservative und Liberale, Reformer und Aktivisten, Moralisten und Gewerkschafter in unserer Geschichte inspiriert. Und jetzt brauchen wir diese große Tradition wieder.

Denn die gemeinsamen Leidenschaften, die diese Nation tragen, zerfasern. Und mit ihnen droht die Nation selbst auseinanderzufallen.

Sie kennen die Liste unserer Übel so gut wie ich; Sie können die Zeichen der Zeit lesen.

Unsere Straßen sind nicht sicher, nicht zuletzt, weil unsere Grenze weit und vollständig offensteht. Millionen illegaler Migranten strömen in dieses Land, die kein Interesse an unserem gemeinsamen Erbe und keine Verpflichtung zu unseren gemeinsamen Idealen haben.

Gute, stabile Arbeit ist zu selten. Unsere Wirtschaft hat ein neues und dekadentes „Goldenes Zeitalter“ erreicht, in dem Arbeitsplätze der Arbeiterklasse verschwinden und Löhne erodieren, während die Familien und Nachbarschaften der Arbeiterklasse auseinanderfallen – während die Bewohner der Oberschicht ein zurückgezogenes Leben hinter Toren und privatem Sicherheitspersonal führen und „woke“ CEOs Millionen an Gehalt einstreichen.

Gleichzeitig wird die Religion aus dem öffentlichen Raum verdrängt. Und Fanatiker versammeln sich auf unseren Universitätsplätzen und skandieren „Tod Israel!“ – genau weil sie die biblische Tradition verachten, die die Nation Israel und die amerikanische Republik miteinander verbindet.

Und hinter all diesen Entwicklungen, hinter dem Chaos und dem Zerfall, steht ein Angriff auf unsere gemeinsamen Leidenschaften – die Zuneigungen, die uns aus unserem christlichen Erbe kommen.

Gott, Arbeit, Nachbarschaft, Zuhause. Die großen Zuneigungen des Westens. Sie lösen sich vor unseren Augen auf.

Und warum? Nicht zufällig. Die moderne Linke will unsere gemeinsamen Leidenschaften zerstören und durch andere ersetzen, unsere gemeinsamen Bande zerstören und durch einen anderen Glauben ersetzen, die Nation, wie wir sie kennen, auflösen und sie nach ihrem Bild neu erschaffen. Dies ist ihr Projekt seit über 50 Jahren.

Aber es ist die Rechte, die dieses Land am akutesten im Stich lässt. Die Agenda der Linken kennen wir. Die Bedrohung durch die Linke erwarten wir. Es sind die Konservativen, die diese Nation verteidigen sollten, die verteidigen sollten, was uns zu einer Nation macht. Doch stattdessen? In diesem Moment der Krise sind sie damit beschäftigt, die sterbenden Glutreste des Neoliberalismus zu pflegen. Sie lesen ihre Ausgaben von John Stuart Mill und Ayn Rand. Sie reden immer noch über Fusionismus und dessen dreibeinigen Hocker.

Für Konservative wird das nicht mehr ausreichen.

In dieser Stunde des Chaos und der Krise liegt die einzige Hoffnung der Konservativen, und die Hoffnung der Nation, darin, die christliche Tradition wiederzubeleben, von der diese Nation abhängt. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, unsere gemeinsamen Leidenschaften zu erneuern.

Wir brauchen jetzt nicht die Ideologie von Rand oder Mill oder Milton Friedman, sondern die Einsicht von Augustinus.

Für die Zukunft, um dieses Land zu retten, muss dies unsere Mission sein: Verteidigen Sie die Leidenschaften, die unser Land vereinen; verteidigen Sie die Leidenschaften, die uns zu einem Land machen

– verteidigen Sie die Arbeit des einfachen Mannes, das Zuhause des einfachen Mannes und die Religion des einfachen Mannes.

Ich fürchte, meine Mitrepublikaner unterliegen einem Missverständnis. Die Strategie der Linken, ihr übergeordnetes Ziel, ist nicht nur, unsere Wirtschaft mit Regulierungen zu verlangsamen. Es geht nicht nur darum, die große Regierung noch größer zu machen. Konzentrierte Macht ist nur ein Teil ihres Programms.

Das primäre Ziel der Linken ist es, unsere geistige Einheit, unsere gemeinsamen Leidenschaften anzugreifen. Sie wollen die Zuneigungen zerstören, die uns miteinander verbinden, und sie durch ein völlig anderes Wertesystem ersetzen.

Die Linke predigt ihr eigenes Evangelium, ein Glaubensbekenntnis der Intersektionalität, der Befreiung von Tradition, Familie, biologischem Geschlecht – und natürlich von Gott. Sie betrachten den Glauben unserer Väter als Fessel, die es zu brechen gilt. Sie sehen unser gemeinsames moralisches Erbe als Grund zur Reue.

Statt Weihnachten wollen sie den Pride Month. Statt Gebet in den Schulen verehren sie die Trans-Flagge. Diversität, Gleichheit und Inklusion sind ihre Schlagworte, ihre neue heilige Dreifaltigkeit.

Und sie erwarten, dass ihre Predigten befolgt werden. Sie mögen von Toleranz sprechen, aber sie praktizieren Fundamentalismus. Wer sich widersetzt, wird als „deplorable“ bezeichnet. Wer Fragen stellt, wird als Bedrohung der Demokratie abgestempelt.

Und deshalb hat die progressive Linke heutzutage so wenig Geduld mit den Arbeitern. Sie sind zu sehr an die alten Wege gebunden, an den alten Glauben an Gott, Familie, Heimat und Nation.

Dies ist die wahre Ersatztheorie der Linken, ihr wahres Ersatzprogramm: die christlichen Ideale, auf denen unsere Nation gegründet wurde, zu ersetzen und jene Amerikaner zum Schweigen zu bringen, die noch immer an ihnen festhalten.

***

Leider war die Republikanische Partei der letzten 30 Jahre nicht in der Lage, dem Ansturm zu widerstehen. Anstatt die Bindungen zu verteidigen, die uns miteinander verbinden, haben die Republikaner der Bush-Romney-Ära den libertären Wirtschaftsideen und Unternehmensinteressen Vorrang gegeben. Ihr fusionistischer Glaube hat sich auf eine einzige Sache reduziert: Geld zuerst, Menschen zuletzt.

Im Namen des „Marktes“ haben diese Republikaner für Unternehmenssteuersenkungen und niedrige Handelsbarrieren gejubelt, nur um dann zuzusehen, wie dieselben Unternehmen amerikanische Arbeitsplätze ins Ausland verlagerten und die Gewinne nutzten, um DEI-Experten (Diversität, Gleichheit und Inklusion) einzustellen.

Im Namen des Kapitalismus lobten diese Republikaner die globale Integration, während die Wall Street gegen die amerikanische Industrie wettete und Einfamilienhäuser aufkaufte – sodass der Arbeiter, dem die Banken den Job genommen hatten, sich kein Haus für seine Familie mehr leisten konnte. Dann brach Wall Street die globale Wirtschaft zusammen – mehrfach – und auch den Wohnungsmarkt, doch dieselben Republikaner schwärmten weiterhin von ihren Ideen. Und subventionierten sie.

Es war alles „zu groß, um zu scheitern“.

Diese Republikaner vergaßen, dass Wirtschaft in erster Linie und letztendlich um Menschen geht – und um die Dinge, die sie lieben. Es geht darum, für eine Familie zu sorgen. Es geht um persönliche Unabhängigkeit. Es geht darum, einen Ort zu haben, den man sein Zuhause nennt, und einen Job, der einem Stolz gibt.

Man könnte es so sagen: Der freie Markt ist genau in dem Maße wertvoll, wie er die Dinge unterstützt, die wir gemeinsam lieben. Andernfalls ist es nur kalter Profit.

Und irgendwo auf dem Weg haben sich die Republikaner in den Profit um des Profits willen verliebt. Und es scheint ihnen fast peinlich zu sein, dass ihre treuesten und verlässlichsten Wähler Menschen des Glaubens sind.

Seien wir ehrlich: In dem „dreibeinigen Hocker“ der vergangenen Jahre – mit religiösen Konservativen, Libertären und Verfechtern der nationalen Sicherheit – waren es immer die religiösen Menschen, die die Stimmen lieferten. Und es war unsere gemeinsame religiöse Tradition, die dem Konservatismus die überzeugendsten Ideen lieferte. Zum Beispiel: Verfassungsmäßige Regierung, individuelle Freiheit oder die Rechte der Arbeiter.

Auch heute sind die gläubigen Amerikaner, die verheiratet sind und Kinder großziehen – ob sie nun weiß, hispanisch, asiatisch oder was auch immer sind – das Rückgrat der Republikanischen Partei. Wenn die Republikaner eine Zukunft haben, dann liegt sie bei ihnen.

Und genau diese Menschen werden von der Partei am meisten als selbstverständlich angesehen und am wenigsten gut bedient.

Man muss der Linken eines zugestehen: Zumindest wissen sie, dass Menschen die Politik ausmachen. Und sie belohnen ihre eigenen Leute. Man sehe nur die Trans-Flagge auf jedem Regierungsgebäude und den Strom an Bundesgeldern, die in Klimaschutzprojekte fließen.

Aber die Republikaner? Sie bieten ihren Wählern eine Wahl ohne Alternative: Entweder den hochbesteuerten, hochregulierten Globalismus der Linken oder den etwas niedrig besteuerten, weniger regulierten Globalismus der Rechten. Eine Wahl zwischen dem aggressiven sozialen Liberalismus der Linken oder dem nachgiebigen sozialen Liberalismus der Rechten.

Und dann wundern sich die Republikaner, warum sie bei den letzten neun Präsidentschaftswahlen nur zweimal die Mehrheit der Stimmen gewinnen konnten.

Die Republikaner brauchen einen festen Standpunkt. Sie brauchen eine Zukunftsvision für das Land. Und für Konservative, die diese Republik retten wollen, gibt es nur einen Standpunkt, der es wert ist, eingenommen zu werden, und nur eine Vision, die es wert ist, vertreten zu werden: die christliche Tradition des Nationalismus, die dieses Land eint.

Arbeit, Familie, Gott. Das sind die großen Leidenschaften, die Amerika definieren. Und das sind die Ideale, die die Republikanische Partei jetzt verteidigen muss.

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Die Republikaner können damit beginnen, die Arbeit des einfachen Mannes zu verteidigen. In der Wahl zwischen Arbeit und Kapital, zwischen Geld und Menschen, ist es an der Zeit, dass die Republikaner zu ihren christlichen und nationalistischen Wurzeln zurückkehren – und anfangen, den arbeitenden Mann zu priorisieren.

Die jüngste Republikanische Partei, die Partei der 1990er Jahre, bevorzugte die Geldelite in nahezu jeder Hinsicht. In der Politik. Im Steuergesetz. In der öffentlichen Anerkennung. Denken Sie an all die lobenden Worte über Unternehmenssteuersenkungen. Denken Sie an die ganze Rhetorik über die effiziente Ressourcenzuweisung. All das bedeutete in Wirklichkeit Profite für die Wall Street.

Die Arbeiter hingegen wurden sich selbst überlassen: Sie mussten zusehen, wie ihre Fabriken geschlossen wurden, wie ihre Löhne stagnieren, ihre Hypotheken steigen und die Werte ihrer Häuser sinken. Sie mussten ihren Kindern erklären, warum sie aus dem Haus ausziehen mussten, in dem sie aufgewachsen sind, warum sie nicht zum Arzt gehen konnten, während der Vater versuchte, Arbeit zu finden.

Auf all das antworteten die Republikaner: „Das ist eben der Lauf der Dinge.“

Ich möchte einfach darauf hinweisen, dass dies nicht der nationalistischen, christlichen Tradition dieses Landes entspricht. Abraham Lincoln sagte es am besten, als er erklärte: „Das Kapital ist nur die Frucht der Arbeit … . Die Arbeit ist dem Kapital überlegen und verdient weit höhere Beachtung.“

Theodore Roosevelt sprach im selben Sinne, als er sagte: „Ich bin für das Geschäft, ja. Aber zuerst bin ich für den Menschen, und das Geschäft ist nur ein Mittel zur Entfaltung des Menschseins.“

Das ist der richtige Geist.

Die Republikanische Partei von morgen, eine Partei, die die Nation einen kann, muss Menschen vor Geld stellen. Und der Weg dahin besteht darin, die Interessen der arbeitenden Menschen in den Vordergrund zu rücken.

Die größte wirtschaftliche Herausforderung unserer Zeit ist nicht die Staatsverschuldung, das Haushaltsdefizit oder der Wert des Dollars. Es ist die erstaunliche Zahl von arbeitsfähigen Männern ohne gute Arbeit.

Um ihnen diese Arbeit zu verschaffen, brauchen wir einen Politikwechsel. Wir stehen vor einer großen Debatte über die Verlängerung von Steuersenkungen. Vielleicht sollten wir mit dieser Frage beginnen: Warum sollte Arbeit jemals höher besteuert werden als Kapital? Sie sollte es nicht sein. Warum sollten Familien weniger Steuererleichterungen erhalten als Unternehmen? Familien sollten immer an erster Stelle stehen.

Das Wort „Wucher“ haben wir seit ein paar Jahrhunderten nicht mehr gehört, aber es hat viele christliche Denker über die Jahre hinweg beschäftigt, und es sollte uns heute wieder beschäftigen. Es gibt keinen Grund, warum Kreditkartenunternehmen oder die dahinterstehenden Banken von arbeitenden Menschen Zinsen von 30 % und 40 % verlangen dürfen. Keine Gewinnspanne der Welt rechtfertigt eine solche Ausbeutung. Kein Geldbetrag entschuldigt es, vom Schmerz anderer zu profitieren. Wir sollten die Kreditkartenzinsen per Gesetz deckeln.

Und es wird Zeit, dass die Republikaner die Gewerkschaften der arbeitenden Menschen unterstützen. Ich spreche nicht von Regierungs- oder Beamtengewerkschaften – ich meine die Gewerkschaften, die sich für den einfachen Arbeiter und seine Familie einsetzen.

Ich stand an der Streiklinie mit den Teamsters. Ich habe dafür gestimmt, ihnen bei der Gründung einer Gewerkschaft bei Amazon zu helfen. Ich habe den Bahnstreik und den Streik der Autoarbeiter unterstützt. Und ich bin stolz darauf.

Und wenn es um woke Unternehmen geht, sage ich Folgendes: Wenn man die Prioritäten der amerikanischen Unternehmen ändern will, muss man die Führungskräfte wieder für die amerikanische Arbeiterschaft verantwortlich machen. Stärkt die Arbeiterschaft, und ihr werdet die Prioritäten des Kapitals ändern.

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Vielleicht haben die Republikaner in den letzten Jahren den arbeitenden Mann nicht an erste Stelle gesetzt, weil sie nicht bereit waren, die Familie des arbeitenden Mannes an erste Stelle zu setzen.

Eine Partei einer christlichen Nation muss die Familie verteidigen.

Die Republikaner haben zweifellos viel über die Familie gesprochen. Es gab endlose Reden darüber. Aber Republikaner vom Typ Bush haben sich selten die Frage gestellt, warum so wenige ihrer Landsleute tatsächlich Familien gründen.

Glückliche und hoffnungsvolle Menschen bekommen Kinder. Doch immer weniger Amerikaner tun dies. Warum? Könnte es sein, dass die von den Republikanern befürwortete Wirtschaft – die globalistische, korporatistische Wirtschaft, die sie mitgestaltet haben – schlecht für die Familie ist?

Früher konnte ein arbeitender Mann seine Familie – eine Ehefrau und Kinder – allein mit seiner eigenen Hände Arbeit unterstützen. Diese Zeiten sind lange vorbei. Heute schuften Amerikaner in aussichtslosen Bürojobs, die den globalen Konzernen dienen, während sie astronomische Summen für Wohnen und Gesundheitsversorgung zahlen. Sie gründen keine Familien, weil sie sich die Familien, die sie sich wünschen, nicht leisten können.

Kein Wunder, dass sie ängstlich sind. Kein Wunder, dass sie deprimiert sind.

Und diejenigen, die Kinder haben, können es sich nicht leisten, zu Hause bei ihnen zu sein. Heute müssen beide Elternteile arbeiten, um das Einkommen zu erzielen, das vor 50 Jahren noch eine einzelne Person verdient hat. Also prägt die staatliche Kinderbetreuung die Weltanschauung unserer Kinder. Bildschirme lehren unsere Kinder Selbstwert – oder Selbstkritik. Die Medien- und Werbeindustrie prägt ihr Verständnis von richtig und falsch.

Möchten Sie die Familie an erste Stelle setzen? Machen Sie es einfach, Kinder zu haben. Und bringen Sie Mutter und Vater zurück ins Haus. Machen Sie es zur Politik dieses Landes, den amerikanischen Arbeitern einen Familienlohn zu sichern – einen Lohn, von dem ein Mann seine Familie ernähren kann; einen Lohn, der es einem verheirateten Paar ermöglicht, seine Kinder so zu erziehen, wie es das für richtig hält.

Denn das wahrste Maß für die Stärke Amerikas ist das Gedeihen von Haus und Familie.

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Und Konservative müssen die Religion des einfachen Mannes verteidigen.

Von all den Bindungen, die eine Gesellschaft zusammenhalten, ist keine mächtiger als die religiöse Zuneigung – eine gemeinsame Vision der transzendenten Wahrheit.

Soweit sich unsere Meinungsführer überhaupt herablassen, die Religion zu erwähnen, betonen sie meist, dass es die Religionsfreiheit sei, die die Amerikaner eint. Das ist streng genommen nicht wahr. Religion eint die Amerikaner, weshalb die Freiheit, sie auszuüben, so wichtig ist.

Jede große Zivilisation, die die Menschheit kennt, ist aus einer großen Religion hervorgegangen, und unsere ist da keine Ausnahme. Trotz der Experten, die den Amerikanern seit Jahrzehnten einreden, dass Religion sie spalte, dass Religion ihren zivilen Frieden zerstöre und dass Religion unzulässig sei, teilten die meisten Amerikaner breite und grundlegende religiöse Überzeugungen: theistisch, biblisch, christlich.

Unser nationaler Glaube steht in der Unabhängigkeitserklärung: „Alle Menschen sind gleich geschaffen und von ihrem Schöpfer mit unveräußerlichen Rechten ausgestattet.“

Unser nationaler Glaube ist auf unserem Geld zu finden: „In God We Trust.“ Präsident Eisenhower brachte es 1954 auf den Punkt, als er über dieses Motto sagte: „Hier ist das Land der Freiheit – und das Land, das in Respekt vor der Barmherzigkeit des Allmächtigen lebt.“

Der Konsens der Eliten über die Religion liegt völlig falsch. Religion ist einer der großen Einheitsfaktoren im amerikanischen Leben, eine unserer großen gemeinsamen Zuneigungen. Die arbeitenden Menschen glauben an Gott, sie lesen die Bibel, sie gehen zur Kirche – manche oft, manche weniger. Aber sie betrachten sich in jedem Fall als Mitglieder einer christlichen Nation. Und sie verstehen diese grundlegende Wahrheit: Ihre Rechte kommen von Gott, nicht von der Regierung.

Der 70-jährige Versuch, jede Spur religiöser Praxis aus unserem öffentlichen Leben zu eliminieren, ist genau das Gegenteil dessen, was die Nation braucht. Wir brauchen mehr zivilreligiöse Ausübung, nicht weniger. Wir brauchen die offene Anerkennung des religiösen Erbes und des Glaubens, der die Amerikaner miteinander verbindet.

Die Kampagne, die Religion Amerikas aus dem öffentlichen Raum zu verdrängen, ist nichts anderes als Klassenkampf mit anderen Mitteln: die Elite gegen den einfachen Mann, die atheistische Geldelite gegen die arbeitende Bevölkerung Amerikas. Und es geht nicht wirklich darum, die Religion zu eliminieren: Es geht darum, eine Religion durch eine andere zu ersetzen.

Jede Nation hat eine zivile Religion, denn jede Nation ist eine spirituelle Einheit. Die Linke will Religion – die Religion der Pride-Flagge. Wir wollen die Religion der Bibel.

Also habe ich einen Vorschlag: Nehmt die Trans-Flaggen von unseren öffentlichen Gebäuden ab und lasst stattdessen auf jedes Gebäude, das im Besitz der Bundesregierung ist oder von ihr betrieben wird, unser nationales Motto eingravieren: „In God We Trust.“

Symbole sind wichtig. Die meisten Amerikaner, die meisten alltäglichen Amerikaner, die meisten arbeitenden Amerikaner finden in der christlichen Religion Solidarität. Sie glauben, dass Gott Amerika gesegnet hat; sie glauben, dass Gott einen Plan für Amerika hat – und sie wollen daran teilhaben. Und diese Überzeugung verleiht ihnen das Gefühl, dass die Nation, wie Burke schrieb, eine „Partnerschaft ist – zwischen denen, die leben, denen, die gestorben sind, und denen, die geboren werden sollen.“

Jahrzehnte fehlgeleiteter Gerichtsurteile und elitäre Propaganda haben die religiösen Überzeugungen der Amerikaner nicht ausgelöscht, noch nicht, und das ist ein Hauptgrund dafür, dass wir noch eine Nation sind. Konservative müssen unsere nationale Religion und ihre Rolle in unserem nationalen Leben verteidigen. Sie müssen dieses grundlegendste und älteste aller moralischen Bänder verteidigen – wie Macaulay es ausdrückte: „die Asche unserer Väter und die Tempel unseres Gottes.

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Arbeit, Heim, Gott. Das sind die Dinge, die uns gemeinsam am Herzen liegen. Die unser gemeinsames Leben tragen. Die uns zu einer Nation machen – und die Grundlage unserer Einheit bilden.

Das ist, was christlicher Nationalismus im wahrsten und tiefsten Sinne bedeutet. Natürlich ist nicht jeder Bürger Amerikas ein Christ, und das wird auch nie so sein. Aber jeder Bürger ist Erbe der Freiheiten, der Gerechtigkeit und des gemeinsamen Ziels, das uns unsere biblische und christliche Tradition schenkt.

Diese Tradition ist der Grund, warum wir an die Meinungsfreiheit glauben. Sie ist der Grund, warum wir an die Gewissensfreiheit glauben. Und sie ist der Grund, warum wir den virulenten Antisemitismus verurteilen, der in unseren Eliteinstitutionen und auf unseren Universitätscampussen zur Schau gestellt wird.

Ich bemerke jedoch, dass einige, die sich „christliche Nationalisten“ nennen, anderen Rat geben – einen Rat der Verzweiflung. Vieles von ihrem Reden hat einen gewissen apokalyptischen Ton. Alles sei verloren, sagen sie. Amerika könne nicht gerettet werden – oder sei es nicht wert.

Aus dieser Angst heraus empfehlen sie ängstliche Maßnahmen: eine Staatskirche, Ethnozentrismus – „ein protestantischer Franco“. Welch ein Unsinn.

Das ist nicht unsere Tradition. Das ist nicht, woran wir glauben. Lasst uns nicht von Angst leiten. Lasst uns nicht zurückkehren zu den harschen, ethnischen Nationalismen der Antike oder zur autoritären Ideologie von „Blut und Boden“. Das ist nicht das Erbe, das uns das Christentum hinterlassen hat.

In diesem Land verteidigen wir die Freiheit aller. In dieser Nation üben wir die Selbstregierung des Volkes aus.

Lasst uns stattdessen zu dem zurückkehren, was uns in einer gemeinsamen Gemeinschaft verbindet.

Die Würde der Arbeit. Die Heiligkeit des Heims. Die Liebe zur Familie und zu Gott.

Das ist unsere Zivilisation. Das ist Amerika.

Und diese großen Werte, auf denen unsere Nation gegründet wurde, haben nicht versagt. Sie sind heute genauso überzeugend wie damals, als Augustinus zuerst darüber schrieb. Sie sind ebenso lebendig wie damals, als die Puritaner zum ersten Mal zu diesen Küsten aufbrachen.

Wir müssen uns nur neu darauf verpflichten, sie zu verteidigen, zu stärken – und unsere Hingabe zu erneuern. Und wenn wir das tun, werden wir die Nation retten.

Haftungsausschluss

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