Diskussion in Kazakhstan über die Handelshemmnisse der Eurasischen Wirtschaftsunion

Am 26. – 27. September 2019 fand in Nursultan die internationale Forschungskonferenz und geschlossene Expertenrunde „Trends in Integrationsprozessen: Herausforderungen und Chancen“ statt. Die Konferenz wurde vom  Eurasischen Integrationsinstitut organisiert.

Die Konferenzteilnehmer diskutierten die theoretischen und praktischen Aspekte von Integrationsprozessen innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) und der EU. Dabei wurden insbesondere folgende Themen diskutiert: Kasachstan im System der Integrationsprozesse, Integrationsprozesse innerhalb der EAWU, globale Integrationsprozesse und ihre Perspektiven. An der Veranstaltung nahmen Experten aus Deutschland, Russland, Kirgisistan, Weißrussland und Kasachstan sowie Vertreter staatlicher Stellen der Republik Kasachstan, Doktoranden und Studenten teil. An der Konferenz und der geschlossenen Fachtagung nahm Jurij Kofner, Ökonom, MIWI – Institut für Marktintegration und Wirtschaftspolitik teil.

Herr Kofner präsentierte die Ergebnisse seiner Studie zum Thema „5 Jahre EAWU: War es möglich, einen einheitlichen Binnenmarkt zu schaffen?“. „Im Zeitraum von 2015 bis 2018 ist der Warenhandel innerhalb der EAWU um mehr als 20 Prozent gestiegen, und es wurden erhebliche „Handelsschaffungseffekte“ in den frühen Phasen der Integration festgestellt“, so der Experte. Darüber hinaus hat die EAWU 2018 einen modernen Zollkodex erhalten. „Allerdings“, meint der Ökonom, „wurden diese relativen Erfolge durch anhaltende Zollausschlüsse und Handelsstreitigkeiten zwischen den Mitgliedstaaten sowie durch einseitige russische Gegensanktionen ausgeglichen. Diese Hindernisse schufen de facto eine „zweistufige Zollunion“ und verzerrten die Handelspolitik der Eurasischen Wirtschaftsunion. Noch wichtiger ist, dass der Anteil des Handels innerhalb der EAWU im Vergleich zum Handel mit dem Rest der Welt nicht gestiegen ist.“

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