Innere Führung und deutsche Sicherheit: Seminar der Führungsakademie der Bundeswehr

Auf offizielle Einladung des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg) nahm Jurij Kofner, zusammen mit weiteren AfD-Referenten vom 11. bis zum 14. Juli 2022 in Hamburg an einem Weiterbildungsseminar der Führungsakademie (FüAk) der Bundeswehr zum Thema „Deutsche Sicherheits- und Verteidigungspolitik – ein aktuelles Lagebild“ teil.

Seine privaten Eindrücke über das Seminar teilt Herr Kofner wie folgt mit:

Seit Februar 2022 ist das größte Problem der Bundeswehr nicht mehr die Finanzierung, sondern die typisch deutsche Geißel – Bürokratie (z.B. Lizenzierung), Outsourcing und ausgewucherte Verwaltung. Die Lösung darauf besteht in der Rückverlagerung von Kompetenzen zurück zur Bundeswehr – dafür gibt es genügend hausinterne Experten und Kapazitäten, sowie in der Streichung kontraproduktiver Behörden und Regelungen. Die Bundeswehr ist zuallererst dazu da, um „das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen“, und nicht unbedingt, „to be the working place #1 in Germany“.

Gleichwohl muss man verstehen, dass wenn man die Mehrwertsteuer und die Inflation abzieht, von den 100 Mrd. Euro Sondervermögen, bis 2030 ca. nur 66 Mrd. bei den Streitkräften auch wirklich ankommen werden.

Besonders interessant fand Herr Kofner folgende Vorlesungen:

  • Rüstungsindustrie: Momentan sind die Kapazitäten der Rüstungskonzerne ausgereizt. Die heimische Industrie ist technologischer Weltmarkt-Führer bei Panzern und gepanzerten Fahrzeugen.
  • Europäische Verteidigungszusammenarbeit: Frankreich besteht auf „strategischer Autonomie“, Berlin redet von „europäischer Souveränität“. Das Ziel ist das gleiche – die Erhöhung der Resilienz und Unabhängigkeit Europas in Verteidigungsfragen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Vertiefung der Kooperation und die Harmonisierung in der europaweiten Vergabe von Rüstungsaufträgen.
  • Maritime Abhängigkeit Deutschlands: 90 Prozent des deutschen Außenhandels gehen über den Seeweg. Ein Drittel der Containerschiffe weltweit gehört deutschen Reedern. 98 Prozent des Warenimports von Shanghai nach Berlin machen über die Seeroute (20.400 km) nur 20 Prozent der Kosten aus. 80 Prozent der Kosten entstehen durch die letzten 2 Prozent Überland-Transport vom deutschen Hafen bis nach Berlin. Die gegenwärtigen globalen Lieferengpässe sind v.a. durch den Aufstau von Leercontainern bedingt.

Herr Kofner und die AfD-Referenten hatte einen sehr freundlichen und sympathischen Austausch mit den Referenten-Kollegen aus den anderen Fraktionen (Grüne, FDP, SPD). Hierbei gelang ein Abbau gegenseitiger Vorurteile und somit eine gewisse „Entdämonisierung“, wie Marine Le Pen vor kurzem als Begriff verwendete.

Besondere Faszination riefen die Konzepte der „Inneren Führung“ (Himmeroder Denkschrift) und der „Führung mit Auftrag“ hervor.  Das letztere hat seinen Anfang in den deutschen Freiheitskriegen von 1813 bis 1815. Die Ideen der tapferen Verfassungstreue zur Bundesrepublik, des Staatsbürgers in Uniform, des Patriotismus in Freiheit (freipat), sollten, zusammen mit den Konzepten der Inneren Führung und der Führung mit Auftrag zu (im nicht-militärischen, sondern rein administrativen Sinne), zu Vorbildern für die Parteiverwaltung der AfD werden.

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