Sanktionen, Außenwirtschaftspolitik und nationale Interessen: Eine Neubewertung für Deutschland

_ J.C. Kofner, Ökonom, MIWI Institut, Sprecher, Landesfachausschuss „Finanzen und Steuern“ AfD Bayern. Vortrag am 1. März 2025 in Schnellroda auf der Veranstaltung „Wie uns die Wirtschaftssanktionen schaden“, organisiert von der Landesprogrammkommission AfD Sachsen-Anhalt und der Bewegung „Gegen die Sanktionen“.

Zusammenfassung und Handlungsempfehlungen

  • Deutschland beteiligt sich aktiv an westlichen Sanktionen gegen rund 30 Länder. Diese Sanktionen dienen nicht dem nationalen Interesse Deutschlands, sondern folgen geopolitischen Vorgaben aus den USA und Brüssel.
  • Die westlichen Sanktionen verursachen erhebliche wirtschaftliche Kosten für Deutschland. Das ifo Institut berechnete vor dem Ukraine-Konflikt Kosten von 0,2% des BIP (200 Euro pro Haushalt). Neue Berechnungen des MIWI-Instituts zeigen Kosten der Russland-Sanktionen von 2,5% des BIP seit Februar 2022 (2500 Euro pro Haushalt).
  • Die deutschen Sanktionen führen zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten in Asylherkunftsländern. Besonders betroffen sindd Syrien (0,2% des BIP), Iran (0,3%), Afghanistan (0,8%), Eritrea (1,7%), Somalia (1,8%) und Libyen (2%). Der wirtschaftliche Schaden erhöhte den Auswanderungsdruck aus diesen Ländern. Eine Aufhebung der deutschen Sanktionen könnte den Auswanderungsdruck aus diesen Asylherkunftsländern um 0,5% senken. Dies entspräche einer Reduzierung um 600 Asylsuchende pro Jahr in Deutschland.
  • Eine AfD-Bundesregierung muss Sanktionen ablehnen, die den deutschen nationalen Interessen schaden, gleichzeitig aber eine Außenwirtschaftspolitik verfolgen, die die deutsche Wirtschafts- und Technologieführerschaft schützt und Sanktionen als Ultima Ratio zur Durchsetzung nationaler wirtschafts- und sicherheitspolitischer Interessen beibehält. Dabei muss sie bedacht vorgehen: Deutschlands Außenhandelsquote (83 % des BIP) macht es anfälliger für Sanktionen und Gegensanktionen als die USA (25 %). Die USA profitieren vom großen Binnenmarkt und der globalen Rolle des US-Dollars.
  • Strategische Sektoren müssen nach 1) Substituierbarkeit und 2) Relevanz für die Volkswirtschaft bzw. Verteidigungsfähigkeit klar definiert werden, um staatliche handelspolitische Maßnahmen zu rechtfertigen.
  • Autarkie ist ineffizient, stattdessen ist eine kluge Import- und Exportstrategie mit Fokus auf komparativen Vorteilen notwendig. Eine AfD-Regierung müsste die Abhängigkeit von einzelnen Ländern bei strategischen Gütern durch Diversifizierungsmaßnahmen reduzieren. Ein Konzentrationszoll könnte helfen, Monopolstellungen einzelner Lieferländer zu vermeiden und alternative Bezugsquellen zu fördern. Kapazitätsmärkte und strategische Verträge könnten die Versorgungssicherheit bei geopolitischen Krisen gewährleisten. Zur Sicherung der Technologieführerschaft müssen die horizontalen Standortbedingungen verbessert werden: Steuern, Regulierung, Energie- und Fachkräfteversorgung. Local-Content-Kriterien könnten Anreize für eine stärkere Produktion in Deutschland schaffen.
  • Exportabhängigkeiten, insbesondere von den USA, müssen reduziert und alternative Absatzmärkte erschlossen werden. Freihandelsabkommen können helfen, wirtschaftliche Risiken durch Handelskonflikte zu minimieren.
  • Deutschland gehört zu den größten Gebern internationaler Entwicklungshilfe (2022: über 34 Milliarden Euro). Eine Neubewertung der deutschen Entwicklungspolitik ist nötig, um ihre Wirksamkeit und ihren Nutzen für nationale Interessen zu prüfen. Entwicklungshilfe sollte gezielt zur Migrationsminderung eingesetzt werden, durch Verknüpfung mit Bedingungen: 1) Bildung, insbesondere für Frauen, senkt Geburtenraten und damit den Migrationsdruck. 2) Hilfszahlungen sollten nur an Länder vergeben werden, die abgelehnte Asylbewerber zurücknehmen. Staaten, die Rücknahme verweigern, sollten von Hilfszahlungen ausgeschlossen werden. 3) Remigrationsabkommen, wie das britische Modell mit Ruanda, könnten Rückführungen abgelehnter Asylbewerber erleichtern.
  • Die AfD strebt eine grundlegende EU-Reform an, will aber Binnenmarkt, Zollunion und Freihandel erhalten. Deutschland muss aus einer Position der Stärke verhandeln und seine Marktmacht nutzen. Der deutsche Binnenmarkt könnte als Druckmittel gegen mitteleuropäische Staaten eingesetzt werden. Deutschland trägt 51 % der EU-Nettotransfers – eine Kürzung könnte als Verhandlungsinstrument dienen. Nettoempfänger wie Kroatien, Griechenland, Bulgarien und Lettland wären besonders betroffen. Gegen große EU-Staaten wie Frankreich, Italien und Spanien könnten Target-2-Forderungen geprüft werden.

Sanktionen in der Geschichte: Ein zentrales Instrument der Machtpolitik

Sanktionen sind keine Erfindung der Neuzeit, sondern begleiten die Menschheitsgeschichte seit ihren Anfängen. Sie sind so alt wie Steuern, deren erste schriftliche Dokumentationen sich bereits in den Steuerbescheiden der antiken Sumerer finden. Staaten und politische Akteure haben Sanktionen über Jahrtausende hinweg als Mittel der wirtschaftlichen und politischen Einflussnahme genutzt.

Eines der frühesten bekannten Beispiele für Sanktionen ist das Megarische Psephisma aus dem Jahr 432 v. Chr., als Athen ein Handelsembargo gegen die Stadt Megara verhängte. Dieses Embargo war ein zentraler Faktor für den Ausbruch des Peloponnesischen Krieges zwischen Athen und Sparta. Auch das Römische Reich setzte gezielt wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen ein, etwa gegen Karthago im Ersten und Zweiten Punischen Krieg. In der Antike waren insbesondere maritime Embargos ein beliebtes Mittel, da Häfen einfacher zu kontrollieren waren als weitläufige Landgrenzen.

Ein weiteres Beispiel für gezielte Sanktionen ist das römische Exportverbot für Wein und Vasen nach Germanien nach der Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr. Rom versuchte damit, die wirtschaftliche und militärische Stärke der Germanen zu schwächen. Ähnlich verhängte Kaiser Markus Aurelius zwischen 166 und 180 n. Chr. Sanktionen gegen die Markomannen. Doch auch die Germanen selbst nutzten wirtschaftliche Zwangsmaßnahmen: So setzte die Hanse im Jahr 1368 ein Embargo gegen Dänemark durch, um ihre Handelsinteressen zu schützen.

Sanktionen hatten auch weitreichende geopolitische Folgen. Nach der Eroberung Konstantinopels im Jahr 1453 blockierte das Osmanische Reich den europäischen Handel über die Seidenstraße. Diese Maßnahme trug maßgeblich dazu bei, dass europäische Seefahrer, darunter Christoph Kolumbus, nach neuen Handelswegen suchten – ein entscheidender Impuls für die Entdeckung Amerikas.

Im Zeitalter der napoleonischen Kriege wurde das Kontinentalsystem als wirtschaftliches Embargo gegen Großbritannien eingeführt. Dieses von Napoleon verhängte Embargo sollte Großbritannien wirtschaftlich isolieren und seine Kriegsfähigkeit schwächen. Die Durchsetzung dieser Sanktionen führte jedoch zu erheblichen politischen Verwerfungen: Der russische Zar Paul I., ein Befürworter der Blockade, wurde ermordet, während sein Nachfolger Zar Alexander I. die Beteiligung Russlands am Kontinentalsystem aufhob.

Diese historischen Beispiele verdeutlichen, dass Sanktionen nicht nur ein Nebenschauplatz der Weltgeschichte sind, sondern vielmehr eines der wichtigsten Instrumente der Wirtschafts- und Außenpolitik. Ob als wirtschaftliches Druckmittel oder als strategische Waffe – Sanktionen haben immer wieder den Verlauf der Weltgeschichte maßgeblich geprägt und tun es bis heute.

Arten von Sanktionen: Ein Überblick über die Instrumente der Einflussnahme

Sanktionen sind ein vielseitiges Werkzeug der internationalen Politik und lassen sich in zahlreiche Kategorien einteilen. Diese Kategorien spiegeln die unterschiedlichen Ziele und Strategien wider, die mit Sanktionen verfolgt werden. Die wichtigsten Arten von Sanktionen sind:

Außenpolitische Sanktionen

Außenpolitische Sanktionen dienen dazu, Druck auf ein Land auszuüben, um bestimmte außenpolitische Ziele zu erreichen. Eine häufige Form dieser Sanktionen sind diplomatische Sanktionen, bei denen Maßnahmen wie die Ausweisung von Diplomaten oder das Abbrechen diplomatischer Beziehungen ergriffen werden. Diese Sanktionen zielen darauf ab, die politischen Verhandlungen eines Landes zu beeinflussen und es zu bestimmten Verhaltensänderungen zu bewegen.

Sicherheitspolitische Sanktionen

Sicherheitspolitische Sanktionen richten sich auf den Schutz der eigenen Verteidigungsfähigkeit oder auf die Schwächung der militärischen Kapazitäten eines Gegners. Militärische Sanktionen beinhalten Restriktionen in der militärischen Zusammenarbeit und den Handel mit Waffen oder militärischer Ausrüstung. Ziel dieser Sanktionen ist es, die militärische Stärke eines feindlichen Staates zu verringern und somit die eigene Sicherheit zu gewährleisten.

Wirtschaftspolitische Sanktionen

Wirtschaftspolitische Sanktionen zielen darauf ab, die eigene Wirtschaft zu fördern oder die Wirtschaft eines anderen Staates zu schädigen. Eine häufige Maßnahme in diesem Bereich sind Handelssanktionen, die den Warenverkehr zwischen Staaten einschränken oder verbieten. Diese können entweder gezielt bestimmte Güter betreffen oder weitreichende Handelsblockaden umfassen. Darüber hinaus sind Finanz- und Bankensanktionen von großer Bedeutung. Diese beschränken den Zugang eines Landes zu internationalen Finanzmärkten und Bankensystemen, was schwerwiegende wirtschaftliche Auswirkungen haben kann. Ziel ist es, die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit eines Landes zu beeinträchtigen und es so zu politischen Zugeständnissen zu bewegen.

Technologische Sanktionen

Technologische Sanktionen sind in der heutigen Zeit von wachsender Bedeutung. Sie betreffen insbesondere den Export von Hochtechnologien, die sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke genutzt werden können, sogenannte Dual-Use-Güter. Diese Sanktionen zielen darauf ab, den Zugang eines Landes zu fortschrittlichen Technologien zu beschränken, die für militärische Zwecke von Nutzen sein könnten. Solche Sanktionen sind besonders in geopolitisch sensiblen Bereichen wie der Raumfahrttechnik, der Rüstungsindustrie und der Informationstechnologie relevant.

Individuelle Sanktionen

Individuelle Sanktionen richten sich nicht gegen ganze Länder, sondern gegen spezifische Personen, insbesondere Oligarchen, politische Entscheidungsträger oder andere führende Persönlichkeiten. Diese Sanktionen können Reiseverbote, Vermögenssperrungen oder andere restriktive Maßnahmen umfassen. Sie sind ein gezieltes Mittel, um die Handlungsfähigkeit von Individuen in Machtpositionen zu beeinträchtigen und sie zu bestimmten politischen Verhaltensweisen zu bewegen.

Wissenschaftliche Analyse von Sanktionen

Die wissenschaftliche Erforschung von Sanktionen hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Ein bemerkenswertes Projekt zur systematischen Erfassung von Sanktionen ist die „Global Sanctions Database“, die vom bulgarisch-amerikanischen Ökonomen Yoto Yotov ins Leben gerufen wurde.[1] Diese Datenbank erfasst alle weltweit verhängten Sanktionen und kategorisiert sie nach verschiedenen Arten wie Handel, Finanzen und Reisen. Ziel der „Global Sanctions Database“ ist es, die wirtschaftlichen und politischen Effekte von Sanktionen zu analysieren und damit eine fundierte Grundlage für die Bewertung ihrer Wirksamkeit zu schaffen. Das Projekt wird zudem von Gabriel Felbermayr, einem renommierten Wirtschaftsforscher, begleitet.

Beteiligung Deutschlands an westlichen Sanktionen: Doppelmoral und Geopolitische Abhängigkeit

Deutschland beteiligt sich aktiv an westlichen Sanktionen gegen rund 30 Länder, doch diese Maßnahmen werden nicht im nationalen Interesse des deutschen Volkes ergriffen, wie es offiziell heißt.[2] Vielmehr agiert die Bundesregierung als Teil eines größeren geopolitischen Spiels, das im Wesentlichen von den USA und Brüssel gesteuert wird.

Unter den Sanktionierten finden sich Länder wie Iran, Russland und Nordkorea, sowie auch Staaten wie Syrien, Afghanistan, Somalia und Eritrea, die wichtige Herkunftsländer für illegale Migration und Asylforderer nach Deutschland sind. Besonders Syrien, das zuvor unter schweren Sanktionen stand, ist ein markantes Beispiel für die Doppelmoral der westlichen Politik. Das Hauptziel dieser westlichen Sanktionen war der „Regime Change“, also der Sturz des Assad-Regimes. Aus Sicht der transatlantischen Elite haben diese Sanktionen ihr Ziel erreicht, als das syrische Regime schließlich durch einen islamistischen Führer ersetzt wurde, der sich jedoch als NATO-treu erwies. Nach diesem politischen Umsturz wurden viele Sanktionen im Februar 2025 größtenteils aufgehoben.[3] Einzig das Waffen-Reexport-Embargo blieb bestehen, um die Proliferation von Waffen in nicht-westlich orientierte Staaten zu minimieren.

Gleichzeitig wird die Doppelmoral der deutschen Außenpolitik besonders deutlich, wenn man die nachlässige Haltung gegenüber Ländern wie Saudi-Arabien betrachtet. Im Jahr 2018 wurde ein Waffenexportverbot gegen das Königreich verhängt, dass jedoch in 2024 wieder aufgehoben wurde,[4] um die Beziehungen zum Westen nicht zu gefährden. Auch in Nigeria, wo monatlich Christen von islamistischen Terrorgruppen getötet werden,[5] bleibt die deutsche Regierung ebenso wie die EU tatenlos und verhängt keine Sanktionen.

Diese selektive Sanktionenpolitik entlarvt die wahre Agenda hinter den westlichen Maßnahmen: Es geht weniger um Werte oder Menschenrechte, sondern vielmehr um geopolitische Interessen und die Aufrechterhaltung einer internationalen Ordnung, die von einer kleinen, globalistischen Elite bestimmt wird. Deutschland hat sich dabei zu einem treuen Partner dieser Elite gemacht, ohne dabei die eigenen nationalen Interessen zu vertreten, sondern diese aktiv zu schädigen.

Kosten der westlichen Sanktionen für Deutschland

Die wirtschaftlichen Kosten der westlichen Sanktionen für Deutschland sind erheblich und lassen sich anhand verschiedener Studien und Analysen belegen. Vor dem Ukraine-Konflikt errechnete das ifo Institut, dass die Sanktionen Deutschland 0,2% des Bruttoinlandsprodukts kosteten, was etwa 200 Euro pro Haushalt ausmacht.[6] Von dieser Summe entfielen 0,16% allein auf die Sanktionen gegen die Krim, die somit einen wesentlichen Anteil an den Gesamtkosten ausmachten.[7]

Erstaunlicherweise wurde die letzte umfassende Analyse der Russland-Sanktionen nicht von einem deutschen Institut veröffentlicht, was Fragen zur Transparenz und möglichen Geheimhaltung aufwirft. Neue Berechnungen, die Dr. Rainer Rothfuss und ich für das MIWI Institut durchgeführt haben, kommen zu dem Ergebnis, dass die Kosten der Russland-Sanktionen nach Februar 2022 inzwischen auf 2,5% des BIP gestiegen sind, was jährlich 2500 Euro pro Haushalt ausmacht.[8] Diese Zahlen verdeutlichen die erheblichen wirtschaftlichen Auswirkungen, die die Sanktionen auf die deutsche Bevölkerung haben.

Unterschiedliche Auswirkungen der deutschen Sanktionen auf die Empfängerländer

Die westlichen Sanktionen, insbesondere die gegen Russland, haben ihr ursprüngliches Ziel – die Beendigung der russischen Intervention in der Ukraine – klar verfehlt. Bis Dezember 2024 hat die Ukraine trotz der Sanktionen weiterhin an Boden verloren, während Russland territoriale Gewinne erzielte. Diese Entwicklung wird unter anderem vom österreichischen Militärexperten Oberst Markus Reisner bestätigt.[9] Währenddessen konnte Russland sein Wirtschaftswachstum trotz der Sanktionen weiter steigern: Zwischen 2019 und Ende 2024 stieg das russische BIP pro Kopf um 6,3%, während das deutsche BIP pro Kopf im gleichen Zeitraum um 1,1% sank.[10] Auch die Reallöhne entwickelten sich unterschiedlich: In Deutschland lagen sie 2024 noch 4% unter dem Niveau von 2019, während sie in Russland um beeindruckende 52% anstiegen.[11] Zudem erzielte Russland 2024 117,3 Milliarden Euro aus Öl- und Gaseinnahmen, was einen Anstieg von 13,5% gegenüber 2021 darstellt.[12]

Während Russland sich wirtschaftlich behaupten konnte, trugen die deutschen Sanktionen maßgeblich zu erheblichen Verlusten in den anderen betroffenen Staaten bei, die Großteiles Asylherkunftsländer für Deutschland darstellen. Die deutschen Sanktionen belasteten insbesondere Länder wie Syrien (0,2% des BIP), Iran (0,3%), Afghanistan (0,8%), Eritrea (1,7%), Somalia (1,8%) und Libyen (2%),[13] was zu einem Anstieg des Auswanderungsdrucks aus diesen Staaten führte.

Studien des Kieler Instituts für Weltwirtschaft zeigen, dass eine Steigerung des Pro-Kopf-BIP-Wachstums in Entwicklungsländern den Abwanderungsdruck in die OECD-Staaten signifikant senken kann. Ein um 1% gestiegenes BIP-Wachstum könnte den Auswanderungsdruck um 0,5 bis 1 Prozent verringern.[14] Die Sanktionen tragen somit nicht nur zur wirtschaftlichen Schädigung dieser Länder bei, sondern auch zum Anstieg der Migration in die westlichen Staaten, insbesondere nach Deutschland.

Die Aufhebung der deutschen Beteiligung an den westlichen Sanktionen könnte den Auswanderungsdruck aus diesen Asylherkunftsländern um etwa 0,5 Prozent reduzieren.[15] Dies würde bei 120.000 Asylbewerbern aus den betroffenen Ländern im Jahr 2024[16] zu einer Reduzierung von etwa 600 Asylsuchenden führen. Diese Maßnahme könnte nicht nur das deutsche Sozialsystem entlasten, sondern auch die Sicherheit auf deutschen Straßen stärken.

Sanktionen als Instrument der Außenwirtschaftspolitik einer AfD-Regierung

In einer möglichen AfD-Regierung könnten Sanktionen als Teil einer außenwirtschaftlichen Strategie eingesetzt werden, jedoch nicht zur Durchsetzung fremder globalistischer Interessen, wie es jetzt der Fall ist, sondern zur Wahrung der eigenen – deutschen nationalen – Interessen.

Strategische Sektoren: Substituierbarkeit und Relevanz

Ein entscheidendes Kriterium dabei ist die Definition von „strategischen Sektoren“. Diese Sektoren müssen klar abgegrenzt werden, da sie nicht nur für die Grundversorgung der Bevölkerung, wie Nahrungsmittel, Energie und Wasser, von Bedeutung sind, sondern, im Fall von Hochtechnologien, Kommunikationsmitteln und Rüstungsgütern, auch für die langfristige Wahrung der wirtschaftspolitischen und sicherheitspolitischen Souveränität der Bundesrepublik.

Dabei ist Vorsicht geboten, dass Lobbyisten nicht die Definition „strategisch relevant“ ausnutzen, um eine Vielzahl ihrer Produkte in diese Kategorie einzuführen, die letztendlich keine strategische Relevanz besitzen – z.B. Windindustrieanlagen. Es gilt, eine präzise Abgrenzung zu treffen, um die strategische Bedeutung richtig zu erkennen und ggf. gezielt staatliche Maßnahmen zu ergreifen.

Die zunehmende Multipolarität und Blockbildung im globalen Handel erforderten eine differenzierte Betrachtung, wenn es darum geht, handelspolitische Instrumente wie Sanktionen oder Zölle zu nutzen. Ökonomen wie Gabriel Felbermayr empfehlen zwei wesentliche Kriterien: Substituierbarkeit und Relevanz eines Gutes. Die Substituierbarkeit prüft, ob die betroffenen Güter kurzfristig durch andere Quellen ersetzt werden können, während die Relevanz die Bedeutung des Gutes für die Volkswirtschaft bewertet.[17]

Ein Beispiel für den ersten Fall ist die Reaktion Russlands auf die westlichen Sanktionen, insbesondere die Finanzsanktionen. Russland sah sich gezwungen, die Gaslieferungen nach Europa zu drosseln.[18] Für Deutschland, insbesondere die Industrie, die über fünf Jahrzehnte von günstigen russischen Gaslieferungen profitierte, war dies eine schwerwiegende wirtschaftliche Belastung.[19] Die Gasversorgung konnte kurzfristig nicht ersetzt werden, was zu erheblichen volkswirtschaftlichen Kosten führte. Gleichzeitig war und bleibt die Relevanz von Gas für die heimische Volkswirtschaft hoch, da es eine Grundlage für viele Industriesektoren darstellt. Ein bemerkenswerter Aspekt in dieser Krise ist die Doppelmoral der deutschen Politiker. Während 2021 noch rund 42% der Gasimporte aus Russland stammten, kommt heute etwa 45% des Gases aus den USA in Form von Flüssigerdgas (LNG)[20] – eine Entwicklung, die von den etablierten Parteien kaum kritisch hinterfragt wird. Eine AfD-Regierung würde diese Abhängigkeit nicht nur von Russland, sondern auch von den USA ansprechen und einen pragmatischen Ansatz zur Diversifizierung der Energieimporte verfolgen.

Ein weiteres Beispiel betrifft die Solarpanels aus China. In den 2000er Jahren versuchte Deutschland, eine eigene Solarzellenindustrie aufzubauen, doch die Produktionsnachteile in Deutschland und die komparativen Vorteile Chinas führten dazu, dass diese Industrie nach China abwanderte.[21] Sollte China den Export von Solarpanels nach Deutschland stoppen, wäre ein kurzfristiger Ersatz zwar schwierig, jedoch hat dieser Sektor keine entscheidende Bedeutung für die deutsche Volkswirtschaft. Daher sind industrie- und handelspolitische Maßnahmen gegen China in diesem Bereich nicht gerechtfertigt.

Ein weiteres kritisches Beispiel ist der Import von Seltenen Erden, von dem Deutschland zu 95% auf China angewiesen ist. Sollte China den Export dieser Rohstoffe stoppen, könnte dies für die deutsche Wirtschaft ebenso dramatische Folgen haben wie die Corona-Krise, mit einem Rückgang des BIP von 4-5%.[22] Die Substituierbarkeit dieser Rohstoffe ist kurz- bis mittelfristig extrem gering, da alternative Bezugsquellen entweder nicht vorhanden oder noch nicht vollständig entwickelt sind. Die Relevanz der Seltenen Erden für die Volkswirtschaft ist hoch, da sie in vielen Schlüsseltechnologien wie der Elektromobilität und der Hightech-Industrie eine unverzichtbare Rolle spielen. Diese Abhängigkeit von China in einem so wichtigen Sektor muss dringend hinterfragt und durch eine strategische Diversifizierung verringert werden.[23]

Sanktionen und handelspolitische Maßnahmen einer AfD-Regierung können ein gezieltes Instrument zur Wahrung deutscher Interessen darstellen, jedoch nur dann, wenn sie auf einer sorgfältigen Abwägung der Substituierbarkeit und Relevanz von strategischen Gütern beruhen. Einerseits muss sich Deutschland vor möglichen Sanktionen und Embargos schützen, indem es sich auf eine Diversifizierung der Lieferketten konzentriert und seine Abhängigkeit von einzelnen Ländern verringert. Andererseits könnte Deutschland auch selbst diverse außenwirtschaftliche Druckmittel einsetzen, um seine nationalen Interessen zu sichern und sich in internationalen Verhandlungen eine stärkere Position zu verschaffen. Durch eine pragmatische Außenwirtschaftspolitik könnte die AfD sowohl auf die eigene Resilienz setzen als auch auf gezielte Sanktionen oder Handelsstrategien, um Deutschlands Interessen auf globaler Ebene zu verteidigen.

Diversifizierung statt Autarkie

Auch wenn in der AfD kaum jemand der Idee einer wirtschaftlichen Autarkie anhängt, sollte auf jeden Fall dringend davon abgeraten werden. Komparative Vorteile sind ein grundlegendes Prinzip der internationalen Arbeitsteilung, das nicht nur wirtschaftstheoretisch erwiesen, sondern auch historisch-empirisch bewiesen.[24] Diese Vorteile, die sich durch unterschiedliche Spezialisierungen und Ressourcenausstattungen der Länder und Regionen ergeben, haben sich über Jahrhunderte hinweg herausgebildet. Deutschland ist eine führende Exportnation im Bereich der Hochtechnologien, verfügt jedoch nur über wenige eigene Rohstoffe. Der bedeutendste Produktionsfaktor für Deutschland sind gut ausgebildete Fachkräfte. Daher wäre es weder effizient noch kostengünstig, alles selbst zu produzieren. Vielmehr ist eine Diversifizierung der Einfuhren entscheidend, um sowohl die technologische Führerschaft als auch die Versorgung mit strategischen Gütern langfristig zu sichern.

Diversifizierung der Importe

Eine AfD-Regierung müsste auf der Einfuhrseite von strategischen Waren und Dienstleistungen sicherstellen, dass Deutschland nicht von einzelnen Ländern oder Märkten abhängig wird, um die nationale Sicherheit und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu gewährleisten. Dabei muss insbesondere die jetzig starke Abhängigkeit von einigen wenigen Lieferanten, wie etwa China, reduziert werden.

Ein möglicher Ansatz zur Diversifizierung könnte die Einführung eines Konzentrationszolls sein. Wenn ein Land mehr als 25% eines bestimmten strategischen Gutes wie Seltene Erden nach Deutschland exportiert, könnte dieser Zoll greifen. Der Zoll würde nicht sofort bei 0% der Importe angewendet werden, sondern erst auf die Menge, die über die 25%-Schwelle hinausgeht. Auf diese Weise würde der Marktanteil des betroffenen Landes verringert, während es anderen Ländern erleichtert wird, einen größeren Teil dieses strategischen Gutes nach Deutschland zu exportieren. Diese Maßnahme würde helfen, die Importabhängigkeit in kritischen Sektoren zu verringern und gleichzeitig die Marktvielfalt zu fördern.

Ein weiteres Instrument zur Sicherstellung der Versorgung in Krisenzeiten könnte die Schaffung von Kapazitätsmärkten oder Kapazitätsverträgen sein. Sollte sich abzeichnen, dass sich die geopolitische Lage verschärft, wäre es denkbar, dass die deutsche Regierung Verträge mit heimischen und europäischen Unternehmen abschließt. Diese Unternehmen würden sich verpflichten, im Falle eines Notfalls strategische Güter bereitzustellen. Im Falle einer Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen wären hohe Strafen vorgesehen. Diese Maßnahmen könnten dazu beitragen, die strategische Versorgung zu sichern, falls Einfuhren aus Ländern ausfallen, mit denen es außenpolitische Spannungen gibt.[25]

Sicherung der Technologieführerschaft

Neben den Schutzinstrumenten für die Versorgungssicherheit muss auch die technologische Führerschaft Deutschlands gesichert werden. Dies kann nicht allein durch bürokratische Maßnahmen oder den Schutz von Sektoren erreicht werden. Vielmehr müssen die Standortbedingungen für Unternehmen verbessert werden, um Deutschland als Innovationsstandort weiterhin attraktiv zu halten. Dazu gehört die Senkung der Steuerbelastung, die Beseitigung bürokratischer Hürden, die Förderung einer technologieoffenen Energiepolitik und die Bereitstellung von Fachkräften aus eigener Kraft.[26]

Die Einführung von Local-Content-Kriterien könnte ein weiterer Schritt sein, um die Produktion innerhalb Deutschlands zu fördern. Diese Kriterien könnten bei der Vergabe von Fördermitteln oder Steuererleichterungen angewendet werden und würden dazu beitragen, dass wichtige Produktionskapazitäten in Deutschland verbleiben.[27] Ein gutes Beispiel für die Umsetzung solcher Maßnahmen ist der Inflation Reduction Act der USA, der Unternehmen durch Steuergutschriften zur Investition in den USA anregt.[28] Eine ähnliche Vorgehensweise könnte auch in Deutschland sinnvoll sein, um technologische Innovation und Produktion vor Ort zu stärken.

Diversifizierung der Exporte

Neben der Importdiversifizierung muss auch die Abhängigkeit von Absatzmärkten verringert werden. Ein Beispiel ist die Abhängigkeit von den USA als Absatzmarkt, insbesondere im Bereich der Automobilindustrie. Wenn die USA Zölle von 25% auf deutsche Autos einführen, müssten deutsche Unternehmen neue Märkte suchen, etwa in China, Russland, Asien oder Lateinamerika.[29] Das bewährte Mittel, um die Märkte abzusichern, sind Freihandelszonen. Eine AfD-Regierung müsste diese Strategien weiterverfolgen und die bilateralen Handelsbeziehungen stärken.[30]

Sanktionen als Drohinstrument

Sanktionen sind in der Außenwirtschaftspolitik ein umstrittenes Instrument. Eine Studie des IfW Kiel in Zusammenarbeit mit der Global Sanctions Database hat gezeigt, dass weniger als die Hälfte der Sanktionen tatsächlich erfolgreich sind.[31] Das liegt vor allem daran, dass Sanktionen nur so lange wirken, wie sie als Drohmittel fungieren. Der US-Präsident Donald Trump hat dies als Dealmaker verstanden, indem er Sanktionen als Drohung einsetzt, jedoch immer mit der Möglichkeit, den Konflikt zu entschärfen, indem er den beteiligten Ländern nach einer Eskalation vorteilhaftere Angebote macht.

Dieser „Dealmaker“-Ansatz könnte auch aus deutscher Sicht sinnvoll sein. Deutschland hat einen Binnenmarkt von etwa 84 Millionen Konsumenten, während die USA einen Binnenmarkt von 330 Millionen und die EU einen von 450 Millionen hat. Große Binnenmärkte machen die Drohung, den Zugang zu diesen Märkten zu blockieren, zu einem effektiven Druckmittel, das in einer globalisierten Welt ein wesentliches Instrument der Außenwirtschaftspolitik darstellt.

Zur Effektivität exterritorialer Sanktionen

Exterritoriale Sanktionen, wie sie insbesondere die USA gegen Unternehmen verhängen, die mit sanktionierten Staaten wie Iran oder Russland Handel treiben, sind ein zentrales Element der geopolitischen Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten. Eine Analyse des Russian International Affairs Council (2010–2019) zeigt, dass über 90 % der von US-Sanktionen betroffenen Unternehmen europäisch waren, während nur 3 % aus den USA stammten.[32] Dies verdeutlicht, dass insbesondere Europa unter den amerikanischen Sanktionen leidet, während die USA selbst wirtschaftlich weitgehend unberührt bleiben.

Russland konnte frühere Sanktionsmaßnahmen von 2022 weitgehend umgehen, indem es Handel über Drittstaaten wie China, Indien, die Vereinigten Arabischen Emirate und zentralasiatische Länder abwickelte. Allerdings zeigt sich, dass spätere gezielte Sanktionen gegen die russische Schattenflotte sowie gegen Reedereien, Häfen, Versicherungsunternehmen und Banken in Drittstaaten eine größere Wirkung entfalten. Insbesondere die Einschränkung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen für sanktionierte Akteure erhöht den Druck auf Russland.[33] Die Effektivität dieser Maßnahmen beruht auf der Dominanz westlicher Märkte: Solange die USA und die EU über die größten und attraktivsten Absatzmärkte und Finanzräume verfügen, bleibt die Drohung des Marktzugangsverlusts für Unternehmen aus Drittstaaten ein wirksames Mittel. Genau dieser Mechanismus macht exterritoriale Sanktionen so durchsetzungsstark.

Entwicklungshilfe als Hebel für eine effektive Remigrationspolitik

Deutschland zählt zu den größten Gebern internationaler Entwicklungshilfe. Im Jahr 2022 beliefen sich die deutschen Zahlungen auf über 34 Milliarden Euro.[34] Diese Mittel fließen oft in Länder, die wirtschaftlich längst nicht mehr auf externe Hilfe angewiesen sind – etwa China und Indien, die selbst über hochentwickelte Technologien und Raumfahrtprogramme verfügen. Der bekannte libertäre Ökonom und Präsidentschaftskandidat Ron Paul hat einmal gesagt: „Entwicklungshilfe ist, wenn man das Geld von armen Leuten in reichen Ländern in die Taschen von reichen Leuten in armen Ländern gibt.“[35] Sie ist also absolut ineffektiv und hilft nur entweder der Umverteilung an regierungsnahe NGOs im besten Fall oder, im schlimmsten Fall, an Diktatoren, die das Geld dann sowieso wieder in Schweizer Bankkonten lagern. Vor diesem Hintergrund ist eine generelle Neubewertung der deutschen Entwicklungspolitik erforderlich, insbesondere im Hinblick auf ihre Wirksamkeit und ihren Nutzen für nationale Interessen.

Entwicklungshilfe mit strategischer Zielsetzung

Entwicklungshilfe sollte nicht wahllos und ohne klare Zielsetzung verteilt werden. Kritisiert wird insbesondere, dass Mittel in Projekte fließen, die keinen langfristigen Mehrwert bieten, wie etwa Radwege in Peru oder fragwürdige Initiativen wie feministische Tanzworkshops.[36] Eine gezielte Entwicklungspolitik müsste hingegen strategische Vorteile für Deutschland schaffen.

Ein sinnvoller Ansatz wäre die Fokussierung auf Infrastrukturprojekte. Straßen, Eisenbahnen, Schulen, Universitäten und Krankenhäuser sind essenzielle Bestandteile wirtschaftlicher Entwicklung und können die Lebensbedingungen vor Ort verbessern. Ein Beispiel dafür liefert China mit seiner Neuen Seidenstraße: Durch Investitionen in die lokale Infrastruktur mit Beteiligungsgarantien schafft das Land nicht nur wirtschaftliche Vorteile für sich selbst, sondern beeinflusst auch politische und wirtschaftliche Strukturen in den Empfängerländern.[37] Laut Berechnungen des IfW Kiel kann ein Anstieg der Investitionen in s.g. „Late Impact“-Projekte das Bruttosozialprodukt eines Landes um bis zu 1,5 % steigern und dadurch den Migrationsdruck verringern.[38]

Entwicklungshilfe als Instrument zur Migrationsminderung

Deutschland sollte seine Entwicklungshilfe gezielt zur Reduzierung und Steuerung von Migrationsbewegungen einsetzen. Eine Möglichkeit wäre, Hilfsleistungen an messbare Bedingungen zu knüpfen. Beispielsweise könnte die Unterstützung nur dann gewährt werden, wenn Empfängerländer aktiv zur Reduzierung von Migrationsströmen beitragen. Ein wesentlicher Faktor ist hierbei die Bildung, insbesondere für Frauen. Studien zeigen, dass eine bessere Schulbildung von Frauen zu niedrigeren Geburtenraten führt.[39] Angesichts einer durchschnittlichen Geburtenrate von 4,3 Kindern pro Frau in Afrika im Vergleich zu 1,3 in Deutschland[40] könnte eine gezielte Bildungsförderung von Frauen langfristig den Migrationsdruck senken.

Ein weiteres Kriterium für die Vergabe von Entwicklungshilfe sollte die Bereitschaft der Empfängerländer sein, abgelehnte Asylbewerber zurückzunehmen. Staaten, die sich weigern, ihre eigenen Staatsbürger wieder aufzunehmen, sollten von deutschen Hilfszahlungen ausgeschlossen werden.[41]

Zusätzlich könnten Remigrationsabkommen mit Drittstaaten geschlossen werden, um die Rückführung abgelehnter Asylbewerber zu erleichtern. Ein Vorbild könnte das britische Modell mit Ruanda sein, bei dem Migranten zunächst in ein Drittland überführt werden, bevor über ihren endgültigen Aufenthaltsstatus entschieden wird.[42]

Marktmacht nutzen: Sanktionen und finanzpolitische Druckmittel als Hebel für eine EU-Reform

Die AfD-Regierung strebt eine grundlegende Reform der Europäischen Union an. Dabei sollen der Binnenmarkt, die Zollunion sowie die vier Grundfreiheiten – freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Arbeitskräften und Kapital – erhalten bleiben. Ebenso sollen Freihandelsabkommen mit Drittstaaten und die Forschungszusammenarbeit fortgeführt werden. Gleichzeitig fordert die AfD jedoch die Abschaffung des Euro, der EU-Industriepolitik, überbordender Bürokratie, der Klimapolitik sowie der deutschen Nettotransfers an die EU. Diese Maßnahmen schaden nach Ansicht der AfD der deutschen Wirtschaft immens.[43]

Um eine Reform der EU durchzusetzen, muss Deutschland aus einer Position der Stärke verhandeln und sich seiner Marktmacht bewusst sein. Ein entscheidender Faktor ist die Bedeutung der deutschen Nachfrage für mehrere mitteleuropäische Mitgliedsstaaten wie Ungarn, Tschechien, Österreich, Polen, die Slowakei und Slowenien. In diesen Ländern spielt der Export nach Deutschland eine zentrale wirtschaftliche Rolle.[44] Daher könnte der deutsche Binnenmarkt als Druckmittel genutzt werden, um Zustimmung zur Reform der EU zu erreichen.

Ein weiteres wirksames Mittel ist Deutschlands hohe finanzielle Belastung im EU-Haushalt. Derzeit trägt Deutschland 51 % der gesamten Nettotransfers. Zu den größten Nettoempfängern zählen süd- und osteuropäische Länder wie Kroatien, Griechenland, Bulgarien und Lettland.[45] Berlin könnte mit einer vollständigen Streichung dieser Zahlungen drohen – quasi als Sanktionsmaßnahme – und im Gegenzug eine gestaffelte oder mildere Kürzung als Verhandlungsangebot unterbreiten, um eine Reform der EU durchzusetzen.

Schwieriger gestaltet sich die Lage bei großen EU-Mitgliedsstaaten wie Frankreich, Italien und Spanien. In diesen Fällen stellt sich die Frage, ob die hohen Target-2-Forderungen der Bundesbank gegenüber diesen Ländern als Druckmittel genutzt werden können.[46] Hier müsste genau geprüft werden, ob und inwiefern eine solche Strategie wirtschaftlich und politisch durchsetzbar wäre.

Eine nationalinteressengeleitete Sanktionspolitik: Marktmacht nutzen, Abhängigkeiten vermeiden

Eine AfD-geführte Regierung würde ausschließlich im Interesse Deutschlands handeln und sich dabei selbstverständlich an das Völkerrecht halten. Daher sollte sie alle Sanktionen ablehnen, die den deutschen nationalen Interessen schaden – insbesondere aus wirtschaftlicher, migrationspolitischer und sicherheitspolitischer Perspektive. Vor diesem Hintergrund wäre es geboten, sämtliche Sanktionen, insbesondere gegen Russland, aufzuheben.

Gleichzeitig muss sich Deutschland der eigenen wirtschaftlichen Abhängigkeiten bewusst sein. Die Außenhandelsquote Deutschlands beträgt rund 83 % des BIP, während sie in den USA lediglich bei etwa 25 % liegt.[47] Dies ermöglicht es den USA, Sanktionen wesentlich leichter durchzusetzen, da sie weniger auf den internationalen Handel angewiesen sind. Weitere Faktoren, die der US-Wirtschaft eine stärkere Widerstandsfähigkeit verleihen, sind die Größe des amerikanischen Binnenmarktes sowie das „exorbitante Privileg“ des US-Dollars als globale Reserve- und Handelswährung.[48]

Daraus folgt, dass eine deutsche Sanktionspolitik stets im nationalen Interesse äußerst bedacht sein muss. Einerseits gilt es, sich vor übermäßiger Abhängigkeit zu schützen – durch eine stärkere Diversifizierung der Handelsbeziehungen sowie durch eine gezielte Rückverlagerung der Produktion nach Deutschland. Dies kann durch Konzentrationszölle und steuerliche Anreize zur Standortlokalisierung unterstützt werden.

Andererseits sollten wirtschaftliche Druckmittel gezielt eingesetzt werden, um strategische Ziele durchzusetzen. Dazu zählt insbesondere die Kürzung von Entwicklungshilfeleistungen als Hebel zur Umsetzung einer konsequenten Remigrationspolitik. Ebenso kann Deutschland seine Marktmacht nutzen, um eine EU-Reform durchzusetzen, indem Nettotransferleistungen an die EU als Druckmittel eingesetzt werden.

Quellen

[1] Felbermayr G. et al. (2020). The global sanctions data base. European Economic Review. URL: https://doi.org/10.1016/j.euroecorev.2020.103561

[2] Deutscher Bundestag (2018). Gegensatz der Bundesrepublik Deutschland gegen Drittstaaten. URL: https://www.bundestag.de/resource/blob/568274/257a1eb646467e1e33d595696f61c3e1/WD-2-094-18-pdf-data.pdf

[3] BMZ (2025). Entwicklungsministerin Svenja Schulze zur Aufhebung von Teilen des EU-Sanktionsregimes gegen Syrien. URL: https://www.bmz.de/de/aktuelles/aktuelle-meldungen/schulze-aufhebung-teile-eu-sanktionsregime-gegen-syrien-246654

[4] AP (2024). Germany approves the export of air-defense missiles to Saudi Arabia, underlining a softer approach. URL: https://apnews.com/article/germany-saudi-weapons-exports-149e12a6599187a8d7498f6d7d63ffff

[5] Chimtom N.K. (2023). Nigeria experiencing a ‘silent genocide’ against Christians. Crux. URL: https://cruxnow.com/church-in-africa/2024/02/nigeria-experiencing-a-silent-genocide-against-christians

[6] Chowdry S., Felbermayr G., et. al. (2020). The Economic Costs of War by Other Means. IfW Kiel. URL: https://www.ifw-kiel.de/publications/kiel-policy-briefs/2020/the-economic-costs-of-war-by-other-means-15301/ | Hinz J. (2017). The Cost of Sanctions: Estimating Lost Trade with Gravity. IfW Kiel. URL: https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/Julian_Hinz/the-cost-of-sanctions-estimating-lost-trade-with-gravity/kwp_2093.pdf

[7] Flach L., Larch M., Yotov Y., et al. (2020). Die volkswirtschaftlichen Kosten der Sanktionen in Bezug auf Russland. ifo Institut. URL: https://www.sihk.de/servicemarken/presse/pressemeldungen/dezember2020/sihk-russland-sanktionen-kosten-5-45-milliarden-euro-pro-jahr-4979864

[8] Kofner Y.; Rothfuss R. (2025). From Sanctions to Prosperity: How Normalizing Relations With Russia Would Boost Germany’s Economy. MIWI Institute. URL: https://miwi-institut.de/archives/3400

[9] ZIB (2024). Oberst Reisner analysiert die Sicherheitslage nach Trump-Wahl. URL: https://www.youtube.com/watch?v=HWniCZM1dBM

[10] World Bank (2024). World Development Indicators: GDP per capita, PPP (constant 2017 international $). URL: https://databank.worldbank.org/source/world-development-indicators/Series/NY.GDP.PCAP.PP.KD | IfW Kiel (2024). The World Economy in Q3 2024 – Weak Recovery Amid Stuttering Global Economy. URL: https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/fis-import/23b5c580-45f3-4f6d-972a-eea2327fd5d5-KKB_116_2024-Q3_Welt_EN.pdf | IfW Kiel (2024). German Economy in Autumn 2024: Conjuncture Falters Amid Weak Recovery. URL: https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/deutsche-wirtschaft-im-herbst-2024-konjunktur-stottert-in-kraftlose-erholung-33231/

[11] Destatis (2024). Real wage development by quarter. URL: https://www.destatis.de/DE/Themen/Arbeit/Verdienste/Realloehne-Nettoverdienste/Tabellen/reallohnentwicklung-quartal.html | Russian Federal State Statistics Service. (2024). Year-over-year growth of average monthly real wage in Russia from 2000 to 2023. URL:  https://www.statista.com/statistics/1230201/real-wage-russia/

[12] Ministry of Finance of the Russian Federation. (2023). Oil and gas revenue to the federal budget in Russia from 2006 to 2022 (in trillion Russian rubles). URL: https://www.statista.com/statistics/1028682/russia-federal-budget-oil-and-gas-revenue/ | BOFIT (2024). Russia plans further increases in government spending despite deficits. URL: https://www.bofit.fi/en/monitoring/weekly/2024/vw202403_1/ | TASS (2024). Russia’s oil and gas budget revenues rise to $96.81 bln in 10 months. URL: https://tass.com/economy/1868527

[13] Kofner Y. (2021). Welfare and migration effects of the lifting of all German sanctions. MIWI Institute. URL: https://miwi-institut.de/archives/1584

[14] Bencek D., Schneiderheinze C. (2019). More development, less emigration to OECD countries – Identifying inconsistencies between cross-sectional and time-series estimates of the migration hump. IfW Kiel. URL: https://www.ifw-kiel.de/fileadmin/Dateiverwaltung/IfW-Publications/Claas_Schneiderheinze/KWP_2145.pdf

[15] Kofner Y. (2021).

[16] BAMF (2025). Das Bundesamt in Zahlen 2024. URL: https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Statistik/BundesamtinZahlen/bundesamt-in-zahlen-2024-asyl.pdf?__blob=publicationFile&v=12

[17] Felbermayr G., Braml M. (2024). Der Freihandel hat fertig: Wie die neue Welt(un)ordnung unseren Wohlstand gefährdet. Wien.

[18] Al Jazeera (2022). What is Behind Putin’s Payment Demand? URL: https://www.aljazeera.com/news/2022/4/1/what-is-behind-putin-payment-demand | DW (2022). G7 Rejects Russia’s Demand for Gas Payment in Rubles. URL: https://www.dw.com/en/g7-rejects-russias-demand-for-gas-payment-in-rubles/a-61282564 | Wettengel J. (2022). Germany Can Do Without Russian Gas in 2024, Oil and Coal End 2022 – Econ Min. Clean Energy Wire URL: https://www.cleanenergywire.org/news/germany-can-do-without-russian-gas-2024-oil-and-coal-end-2022-econ-min

[19] Mehren M. (2020). Trotz Gegenwind: Eine historische Energiepartnerschaft. Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft. URL: https://www.ost-ausschuss.de/de/trotz-gegenwind-eine-historische-energiepartnerschaft

[20] Bundesnetzagentur. (2025). Deutsche Erdgasimporte aus ausgewählten Herkunftsländern auf Tagesbasis im Zeitraum vom 1. Januar 2022 bis zum 2. März 2025 (in Gigawattstunden pro Tag). URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1352872/umfrage/erdgasimporte-in-deutschland-nach-herkunftslaendern/ | BDEW (2024). Die Energieversorgung 2024. URL: https://www.bdew.de/media/documents/2024_12_18_Die_Energieversorgung_2024_Final.pd

[21] Wettengel J. (2017). Last major German solar cell maker surrenders to Chinese competition. Clean Energy Wire. URL: https://www.cleanenergywire.org/news/last-major-german-solar-cell-maker-surrenders-chinese-competition

[22] Bähr C. et al. (2023). Kritisch für die Wertschöpfung – Rohstoffabhängigkeit der deutschen Wirtschaft. IW Köln, KfW Bankengruppe. URL: https://www.iwkoeln.de/studien/cornelius-baehr-manuel-fritsch-hilmar-klink-fabian-meessen-benita-zink-rohstoffabhaengigkeit-der-deutschen-wirtschaft.html

[23] Kofner J.C. (2024). Strategic Supply of Rare Earth Elements for the German Economy: Current Status and Policy Recommendations. MIWI Institute. URL: https://miwi-institut.de/archives/3355

[24] Siehe, z.B.: Flach L. (2025). Handelspolitik im Umbruch: Für resiliente Außenwirtschaftsbeziehungen und gegen Abschottung. ifo Institut. URL: https://www.ifo.de/en/publications/2025/article-journal/handelspolitik-im-umbruch

[25] Beide Vorschläge sind von Felbermayr G., Braml M. (2024).

[26] Kofner J.C. (2024). Securing the Future of Bavaria’s Industrial Base. MIWI Institute. URL: https://miwi-institut.de/archives/3339

[27] Lind M. (2020). On Domestic Sourcing. American Compass. URL: https://americancompass.org/on-domestic-sourcing/

[28] Baur A. et al. (2023). Die Betroffenheit der deutschen Wirtschaft durch den US-Inflation Reduction Act. ifo Institut. URL: https://www.ifo.de/en/publications/2023/monograph-authorship/die-betroffenheit-der-deutschen-wirtschaft

[29] Hinz J. (2025). rumps Zolldrohungen könnten in EU wirtschaftliche Turbulenzen auslösen. IfW Kiel. URL: https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/aktuelles/trumps-zolldrohungen-koennten-in-eu-wirtschaftliche-turbulenzen-ausloesen/

[30] Kofner J.C. (2020). Benefits for Germany of a post-COVID EU region-to-region free trade initiative. MIWI Institute. URL: https://miwi-institut.de/archives/779

[31] Syropoulos C., Yotov Y.V. (2023). Reflections on the Impact of Economic Sanctions. Drexel University, ifo Institute. URL: https://www.cesifo.org/en/publications/2023/article-journal/reflections-impact-economic-sanctions

[32] Timoveef I. (2020). The European paradox: US sanctions policy on EU businesses. MGIMO University. URL: https://russiancouncil.ru/analytics-and-comments/analytics/evropeyskiy-paradoks-politika-sanktsiy-ssha-v-otnoshenii-biznesa-stran-es/

[33] Fischer E.M., Nordeide M.W. (2024). Sanctions and the Shadow Fleet: Assessing the Effectiveness of Measures Against Deceptive Shipping Practices in the Arctic LNG Trade. NTNU. URL: https://ntnuopen.ntnu.no/ntnu-xmlui/bitstream/handle/11250/3176978/no.ntnu%3Ainspera%3A247657894%3A308448895.pdf

[34] BMZ. (2024). Öffentliche Entwicklungshilfeleistungen (ODA) von Deutschland von 2012 bis 2022 (in Milliarden Euro). URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/71765/umfrage/deutsche-ausgaben-fuer-entwicklungshilfe/

[35] Paul R. (2007). A Foreign Policy of Freedom: Peace, Commerce, and Honest Friendship. Lake Jackson.

[36] Schattauer G. (2024). Die Milliarden-Liste: Lesen Sie, in welche Winkel der Welt deutsches Steuergeld fließt. Focus. URL: https://www.focus.de/finanzen/steuern/finanzhilfen-fuer-indien-peru-co-die-milliarden-liste-lesen-sie-in-welche-winkel-der-welt-steuergeld-fliesst_id_259654766.html

[37] Zongyuan Z.L. (2023). Tracking China’s Control of Overseas Ports. Council on Foreign Relations. URL: https://www.cfr.org/tracker/china-overseas-ports

[38] Schneiderheinze C., Thiele R. (2019). Kann Entwicklungshilfe den Migrationsdruck mindern? IfW Kiel. URL: https://www.ifo.de/DocDL/sd-2019-23-2019-12-05.pdf

[39] Bongaarts J. (2020). Trends in fertility and fertility preferences in sub-Saharan Africa: the roles of education and family planning programs. URL: https://genus.springeropen.com/track/10.1186/s41118-020-00098-z.pdf | Kim J. (2016). Female education and its impact on fertility. IZA. URL: https://wol.iza.org/uploads/articles/228/pdfs/female-education-and-its-impact-on-fertility.pdf

[40] World Bank (2025). Fertility rate, total (births per woman). URL: https://data.worldbank.org/indicator/SP.DYN.TFRT.IN

[41] NIUS (2024). Diese Länder weigern sich, Ausreisepflichtige aufzunehmen – aber kassieren hunderte Millionen Euro Entwicklungshilfe. URL: https://www.nius.de/politik/news/diese-laender-weigern-sich-ausreisepflichtige-aufzunehmen-aber-kassieren-hunderte-millionen-euro-entwicklungshilfe/eb93df8d-48eb-4301-909c-831dd4614430

[42] Kofner J.C. (2022). Remigration through development aid: a new approach. MIWI Institute. URL: https://miwi-institut.de/archives/2080

[43] Kofner J.C. (2024). Make Europe EPIC Again: The Economic Benefits of Dexit for Germany. MIWI Institute. URL:  https://miwi-institut.de/archives/3125

[44] Bömer M. (2024). Die Bedeutung der deutschen Wirtschaft für Europa. Prognos AG, vbw. URL: https://www.vbw-bayern.de/vbw/Themen-und-Services/Europa/Die-Bedeutung-der-deutschen-Wirtschaft-in-einem-integrierten-Europa.jsp

[45] Busch B. et al. (2023). Wohin fließt das Geld aus dem EU-Haushalt? Nettozahler und Nettoempfänger in der EU. IW Köln. URL: https://shorturl.at/wDH35

[46] EZB. (2025). Target2-Salden der Länder des Eurosystems im Dezember 2024 (in Milliarden Euro). URL: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/233148/umfrage/target2-salden-der-euro-laender/

[47] World Bank (2025). Trade (% of GDP) – United States, Germany in 2023. URL: https://data.worldbank.org/indicator/NE.TRD.GNFS.ZS?locations=US-DE

[48] Siehe dazu: Rothfuss R., Kofner Y.C. (2024). Will We Witness a BRICS Currency “R+”evolution? RIAC. URL: https://russiancouncil.ru/en/analytics-and-comments/analytics/will-we-witness-a-brics-currency-r-evolution/

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